Entscheidung über Großforschungszentrum in der Lausitz ist wissenschaftlich nachvollziehbar, verpasst aber wirtschaftliche Chancen
In der sächsischen Lausitz und dem mitteldeutschen Revier werden in den nächsten Jahren zwei Großforschungsinstitute angesiedelt - das „Deutsche Zentrum für Astrophysik“ am Standort Görlitz sowie das „Center for the Transformation of Chemistry“ am Standort Delitzsch. Das haben das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Ministerpräsidenten von Sachsen und Sachsen-Anhalt heute mitgeteilt. Die Ansiedlung der Institute ist Teil der Strukturentwicklung in den Braunkohlerevieren. Aus dem Strukturstärkungsgesetz stellt der Bund bis einschließlich 2038 je 1,2 Milliarden Euro pro Zentrum bereit. Zur Entscheidung erklärt Torsten Herbst, sächsischer Bundestagsabgeordneter und Parlamentarischer Geschäftsführer der Fraktion der Freien Demokraten im Deutschen Bundestag:
„Ich gratuliere beiden Gewinnern des Wettbewerbs um die zwei neuen Großforschungszentren in Sachsen. Unter den qualitativ hochwertigen Konzepten der Bewerber war die Auswahl sicher nicht einfach. Der Freistaat Sachsen bekommt damit zwei hochkarätige neue Spitzenforschungseinrichtungen.
Ich bedauere jedoch, dass das ‚LAB - Lausitz Art of Building‘ der TU Dresden in der Lausitz nicht zum Zug gekommen ist. Dies ist leider eine verpasste wirtschaftliche Chance für die Region. Neben der wissenschaftlichen Exzellenz der Forschungseinrichtung sollten beim Zuschlag im Rahmen des Wettbewerbs der Transfer von Forschungsergebnissen und die Vernetzung mit der regionalen Wirtschaft eine wichtige Rolle spielen. Ein Bauforschungszentrum, das unmittelbar mit der mittelständischen Wirtschaft hätte kooperieren können, wäre unter diesem Gesichtspunkt für positive wirtschaftliche Effekte in der Lausitz und den Strukturwandel die bessere Wahl gewesen. Der intensive Einsatz der Sächsischen Staatsregierung und des Ministerpräsidenten für das ‚Zentrum für Astrophysik‘ hat maßgeblich zur heutigen Entscheidung geführt.“