Beschäftigungsabbau bei VW in Zwickau ist bitter - Probleme sind im Unternehmen hausgemacht
Zum heute bekanntgegebenen Stellenabbau im Volkswagen-Werk in Mosel/Zwickau erklärt Torsten Herbst, sächsischer Bundestagsabgeordneter und Parlamentarischer Geschäftsführer der Fraktion der Freien Demokraten im Deutschen Bundestag:
„Die Stellenkürzung im Volkswagen-Werk in Zwickau ist für alle Betroffenen äußerst bitter. Die Absatzprobleme lassen sich aber nicht auf die Politik schieben, sondern liegen in der Modellpolitik des VW-Konzerns begründet. Anders als beispielsweise BMW setzt Volkswagen bei den Antrieben ausschließlich auf batterieelektrische Fahrzeuge und macht sich damit allein von der Nachfrage nach E-Autos abhängig. Offensichtlich sind auch nicht alle neuen E-Autos von Volkswagen so attraktiv, dass sie in Deutschland und Europa stark nachgefragt werden.
Angesichts des deutlich gestiegenen Anteils von Elektrofahrzeugen an den Neuzulassungen in Deutschland lassen sich die Absatzprobleme von VW nicht mit der reduzierten staatlichen Kaufprämie begründen. Staatliche Subventionen kann es immer nur für eine Technologieeinführung geben, nicht für den Absatz ausgereifter Produkte im Massenmarkt. Die Bundesregierung hat die Elektromobilität im vergangenen Jahr direkt und indirekt mit rund 4,8 Milliarden Euro gefördert, unter anderem für den Ausbau der Ladeinfrastruktur. Klar ist aber, dass wir die Standortbedingungen für produzierende Unternehmen in Deutschland insgesamt verbessern müssen. Steuern, Energiekosten und Bürokratie machen den Standort Deutschland im internationalen Vergleich weniger konkurrenzfähig. Deshalb hat die Bundesregierung auf Initiative der FDP-Ministerien auch das Wachstumschancengesetz und das Bürokratieentlastungsgesetz angeschoben. Ziel ist es, damit attraktivere Standortbedingungen für Unternehmen in Deutschland zu schaffen.“