Atomausstieg ist fatal für Klimaschutz, bezahlbare Strompreise und Versorgungssicherheit
An diesem Samstag werden in Deutschland die letzten drei verbliebenen Kernkraftwerke vom Netz genommen. Dazu erklärt Torsten Herbst, sächsischer Bundestagsabgeordneter und Parlamentarischer Geschäftsführer der Fraktion der Freien Demokraten im Deutschen Bundestag:
„Das Abschalten der drei letzten deutschen Kernkraftwerke ist kein Grund zum Jubeln. Insbesondere mit Blick auf Klimaschutz, bezahlbare Strompreise und Versorgungssicherheit ist es die falsche Entscheidung zur falschen Zeit. Deutschland verzichtet damit dauerhaft auf eine klimafreundliche und grundlastfähige Art der Energieerzeugung – und das in Zeiten von Energiepreisen auf Rekordniveau.
Allein der Blick auf den vergangenen Winter zeigt, warum wir die Kernkraft auch in Zukunft dringend benötigen. An vielen Tagen deckten Wind und Sonne hierzulande nicht einmal 10 Prozent des Strombedarfs. Unter diesen Voraussetzungen aus der grundlastfähigen Kernkraft auszusteigen, ist fatal. Kein Strom aus Kernkraft bedeutet unter diesen Umständen schlichtweg mehr verbrannte Kohle und mehr verbranntes Gas. Dem Klimaschutz wird damit ein Bärendienst erwiesen.
Der Blick ins Ausland zeigt zudem, dass Deutschland mit seinem Atomausstieg im Alleingang nicht Vorbild, sondern Geisterfahrer ist. Die Tschechische Republik und die Niederlande wollen die Kernkraft ausbauen. Polen will erstmals einsteigen. Belgien hat sich vom schnellen Ausstieg verabschiedet. Und auch die Schweiz und Frankreich setzen für die Zukunft weiterhin auf die Kernkraft. Insgesamt befinden sich derzeit über 50 neue Reaktoren weltweit im Bau.
Aus einer klimafreundlichen Hochtechnologie auszusteigen, ist ein gravierender Fehler für die viertgrößte Wirtschaftsnation der Welt. Da wir uns als Industrieland nicht allein auf wetterabhängigen Wind- und Solarstrom verlassen können, gehe ich fest davon aus, dass sich die Frage des Wiedereinstiegs in der Kernkraft neu stellen wird.“