Torsten Herbst

Boostern bereits ab fünf Monaten nach Zweitimpfung als Regelfall ermöglichen

Sächsische Staatsregierung soll Empfehlung zu Booster-Impfungen anpassen

Der Freistaat Sachsen befindet sich bei der Impfquote und beim Impftempo der Booster-Impfungen laut den Zahlen des Robert-Koch-Instituts weiterhin auf dem letzten Platz in ganz Deutschland. Dazu erklärt der sächsische FDP-Bundestagsabgeordnete Torsten Herbst und Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Fraktion: 

„Während Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer in der Pandemiebekämpfung immer nur mit dem Finger nach Berlin zeigt, befindet sich der Freistaat bei Erst-, Zweit- und Drittimpfungen auf einem blamablen letzten Platz in ganz Deutschland. Angesichts der hohen Infektionszahlen und einer dramatischen Lage auf den hiesigen Intensivstationen ist es unverständlich, dass die Staatsregierung nicht alles tut, um eine echte Impfoffensive zu starten.

Dazu sollten eine generelle Empfehlung für die Auffrischungsimpfung bereits fünf Monate nach der Zweitimpfung in Absprache mit der Sächsischen Impfkommission gehören sowie ein persönliches Anschreiben an alle über 60-Jährigen als besonders gefährdete Personengruppe.

Die neue Omikron-Variante ist um ein Vielfaches ansteckender als die bisherigen Virusvarianten. Durch die erwartbar deutlich höhere Zahl Infizierter ist im neuen Jahr wieder mit verstärkten Krankenhauseinweisungen zu rechnen. Nach wie vor bietet ein Impfschutz die größtmögliche Garantie gegen einen schweren Krankheitsverlauf. Andere Bundesländer empfehlen längst eine Auffrischungsimpfung fünf Monate nach der Zweitimpfung, da die Immunisierung in vielen Fällen schneller nachlässt als ursprünglich erwartet wurde. Es ist daher nicht nachvollziehbar, warum Sachsen an der Frist von sechs Monaten festhält. Jede weitere Booster-Impfung hilft uns in den kommenden Monaten das Gesundheitssystem zu entlasten.

Bisher ist in Sachsen noch zu wenig von einer echten Impfoffensive mit vielen niedrigschwelligen Impfangeboten zu spüren. Gerade mal eine Apotheke ist bisher in das Impfen eingebunden. Ziel der sächsischen Staatsregierung sollte es weiterhin sein, mehr Menschen von einer schützenden Impfung zu überzeugen. Ich bin der Auffassung, dass es noch viele Sachsen gibt, die eine Impfung nicht völlig ablehnen, aber eine transparente Aufklärung und verlässliche Informationen wollen.“

Quelle: Impfdashboard des Bundesgesundheitsministeriums